Liebe, Freundschaft, Sexualität
Wie und wann kläre ich mein Kind auf? Mit dieser Frage werden Eltern konfrontiert, deren Kinder ins Alter der Pubertät kommen. Für Jugendliche ist die Pubertät eine Zeit der Ablösung und des Erwachsenwerdens. Parallel zu körperlichen Veränderungen verläuft ein seelischer Prozess, der eine mitunter turbulente Gefühlswelt erzeugt. Doch selbst dann, wenn die Kinder durch den Unterricht über die biologischen Fakten genauestens unterrichtet sind und auch über die seelischen Entwicklungen gesprochen wird, bleiben viele Fragen und damit verbundene Nöte unausgesprochen.
Gemeinsam mit der Beratungsstelle "Wendepunkt e.V." veranstaltet die Schule seit 2001 für die sechsten Klassen Projekttage zu den Themen Liebe, Freundschaft, Sexualität, Körper und Pubertät; auch die Themen "sexuelle Gewalt" und "mein Körper gehört mir" werden nicht ausgeklammert.
Die Diplompädagogen Anna-Lena Leifermann und Silke Morritz bzw. Sven Vöth und Andreas Gloel räumen in teilweise nach Jungen und Mädchen getrennten Gruppen zunächst mit den "gefährlichen Halbwahrheiten" auf und über Spiele werden Hemmungen gelöst. "Das Gekichere ist schnell weg und es entsteht eine lockere Atmosphäre". In einem "geschützten Raum", aus dem vertrauliche Gespräche nicht nach außen dringen dürfen, können die Kinder miteinander, untereinander und vertrauensvoll reden und ihre Probleme und Fragen loswerden.
Die Projekttage wurden durch einen Elternabend (3. Mai 2011, Anna-Lena Leifermann, Sven Vöth)) vorbereitet. Auf diesem Elternabend wurden nicht nur Sachinformationen vermittelt, sondern in "Murmelrunden" erinnerten sich die Eltern an ihre eigene Pubertät, an Konflikte und "Unausstehlichkeiten", an ihre erste Liebe und bekamen dadurch mehr "Feeling" für diese Zeit im Leben ihrer Kinder. Außerdem spielten die Eltern in verkürzter Form den Ablauf des Projekttages durch und reflektierten immer wieder die vorgestellten Methoden. Die Eltern wissen nun, was die Sch ülerinnen und Schüler an diesem Tag machen werden, und sind auf Gespräche vorbereitet, die sich auf Grund des Projekttages ergeben können.
Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Durchführung der Projekttage nur mit Hilfe einer sehr großzügigen Spende des Vereins der Freunde des LMGs möglich werden konnte. Wir danken dem Verein für diese Unterstützung.
D. Riebesam, I. Müller-Dassau