„Hasch“ – Mythos oder bittere Wahrheit?

Der Slogan aus der längst vergangenen Hippie-Zeit „Alkohol ist viel gefährlicher als Hasch" geistert noch immer durch die Köpfe der Jugendlichen; anders lautende Berichte in den Zeitungen oder im Internet, die diesem Mythos widersprechen, werden ganz einfach nicht zur Kenntnis genommen.

Die Lesung von Amon Barth aus seinem Buch „Breit – Mein Leben als Kiffer" rüttelt bei den Schülerinnen und Schülern schonungslos an diesen verharmlosenden Vorstellungen.

Die Schülerinnen und Schüler hatten sich auf die Autorenlesung an Projekttagen vorbereitet, Themen waren Drogen und die gesundheitlichen und rechtlichen Folgen des Drogenkonsums.

Mit 14 begann Amon Barth zu kiffen, der Welt zu entfliehen: eigentlich nur so, er hatte keinen wirklichen Grund dafür. Hasch bestimmte fortan sein Leben bis zum psychotischen Zusammenbruch. Nach vier Jahren des „Dauerbreitseins" hatte er Angst vor dem Einschlafen, da ihn Zwangsvorstellungen im Traum quälten. Zunehmend verlor er den Bezug zur Realität.

Im Alter von 18 Jahren kam er in die Psychiatrie.

Heute ist Barth „clean", leidet aber an den Folgen seines unmäßigen Cannabis-Konsums. Rückblickend sagt er: „Die wichtigsten Jahre meiner Jugend sind, wenn ich mich an sie erinnern will, ein großer, grüner Brei." Und seine Botschaft an die Zuhörer lautet: „Drogen bringen nur für kurze Zeit Freude, wenn überhaupt. Glück ist viel mehr; gute Gespräche, Familie und Erfolgserlebnisse gehören dazu." Und diese Botschaft kommt an. Die schonungslose Offenheit des Autors sowohl bei der Lesung als auch in der anschließenden Diskussion beeindruckte die Schülerinnen und Schüler doch sichtlich.

Möglich wurde die Begegnung zwischen Amon Barth und den Schülern durch ein Projekt der AOK Schleswig-Holstein und der ATS Tornesch/Uetersen.

D. Riebesam