Beschützer der Diebe

Am 16.09.2010 fuhren die Klasse 7a und ich, Robert Rucksack, nach Berlin.

Der Tag begann damit, dass ich undankbar aus dem dunklen Schrank gezogen und mit allerlei befüllt wurde. Da waren z.B. die vielen Brotdosen, zwei schwere Flaschen, ein Buch und noch vieles mehr. Keine Stunde später fuhren die ganze Klasse inklusive meiner Trägerin und mir nach Hamburg, wo wir in den nächsten Zug nach Berlin stiegen. Im Zug spielten die Kinder Spiele und ich hörte sie lachen.

Als wir in Berlin ankamen, ging es gleich nach Friedrichshain – einem Stadtteil von Berlin. Dort bekamen die Schülereine Aufgabe und ich wurde gnadenlos herumgeschleppt. Nach einer Stunde im leichten Nieselregen hatte ich genug, und als hätte mich jemand gehört, ging es in einer quietschgelben U-Bahn und mit der S-Bahn nach Berlin-Mitte zur Museumsinsel. Dort liefen wir am Alten- und Neuen Museumvorbei bis zum Pergamonmuseum, wo aus mir heraus das Buch „Beschützer der Diebe“ gekramt wurde. Ich erfuhr bald, wieso. Ein paar Kinder hielten eine Präsentation, bei der sie aus diesem Buch vorlasen. Es gefiel mir gut und die riesigen Fassaden des Museums im Hintergrund machten das Bild komplett. Doch so schön es auch war, meine Freude wurde dadurch gestoppt, dass ich, als wir im Museum waren, sogleich in einen Spind gestopft wurde, wo ich den ungemütlichsten Aufenthalt meines Lebens hatte. Und die Schüler durften sich den Pergamonaltar und das Markttor von Milet anschauen. Das hätte ich auch gern erlebt.

Aber alles hat ein Ende und dieses erfreute mich sehr. Nach dem eher unschönen Erlebnis auf der Museumsinsel ging es vorbei am Berliner Dom, an der bekannten Straße „Unter den Linden“ entlang, vorbei an der Humboldt-Uni und zum Brandenburger Tor. Auf dem Gruppenfoto war ich zwar nicht zu sehen, aber der Tag war zu schön und das Leben als Rucksack zu kurz, um beleidigt zu sein. Kurz darauf wurde ich auf den Alexanderplatz getragen, wo die Kinder shoppen gingen. Nach zwei Stunden saß ich müde und erschöpft auf dem Sitzplatz in der Bahn auf dem Heimweg, aber auch hier fand ich keine Ruhe – die Kinder lachten und schrien den ganzen Waggon zusammen, doch tief in meiner Rucksackseele wusste ich, dass bald Schluss sein würde, denn alle wurden sehr müde nach diesem gelungenen Ausflug.

Hannah W. und Lilli S.,7a