Wer die Wahl hat,...

Die Novelle des Schulgesetzes befindet sich in der Anhörung, mit einer Verabschiedung wird frühestens Ende Januar 2011 gerechnet. Neu wird in diesem Schulgesetz das Wahlrecht zwischen acht- und neunjährigem Bildungsgang am Gymnasium sein. Jedes Gymnasium kann zum Schuljahr 2011/12 wählen, welchen Bildungsgang es anbietet: den verkürzten achtjährigen Bildungsgang (G8), den neunjährigen Bildungsgang (G9) oder ein Nebeneinander beider Bildungsgänge (Y-Modell). Die Entscheidung darüber liegt bei der Schulleitung, dem Schulträger und der Schulkonferenz. Wird hier für eine Schule kein Einvernehmen erzielt, entscheidet das Bildungsministerium.
Spätestens Anfang Februar muss für das LMG sichergestellt sein, welcher Bildungsgang zum Schuljahr 2011/12 angeboten wird, da am 7.2.2011 der Informationsabend für die Eltern des zukünftigen 5. Jahrgangs stattfindet.
Auf der letzten Schulkonferenz habe ich deshalb die Gremien darum gebeten, sich auf eine Entscheidungsfindung in einer Sondersitzung im Dezember 2010 vorzubereiten. Zu dieser Sondersitzung wird die Schulleitung den Antrag stellen, am LMG zum Schuljahr 2011/12 nur den achtjährigen Bildungsgang (G8) anzubieten. In den letzten Jahren wurde an unserer Schule ein pädagogisches Konzept zur Einführung von G8 erarbeitet, dieses Konzept halten wir für erfolgreich und ausbaufähig. Insbesondere das Angebot von Intensivierungsstunden und zusätzlichen AG-Stunden für den achtjährigen Bildungsgang seitens des Bildungsministeriums halten wir für den richtigen Weg. Wir möchten am LMG in Ruhe an diesem Konzept weiter arbeiten, um unsere Schülerinnen und Schüler gut auszubilden und ihnen auch jederzeit einen problemlosen Wechsel in ein anderes Bundesland zu ermöglichen.
Weder das Angebot einer kooperativen Gesamtschule in Tornesch noch die Einführung von G8 haben zu einem Rückgang der Anmeldezahlen am LMG geführt. Dies bestärkt uns darin, dass unsere Schule nach wie vor für viele Eltern attraktiv ist. Mit insgesamt 1260 Schülerinnen und Schüler stoßen wir an die Grenzen unserer Kapazität. Nur mit Containern und zusätzlichen Räumen in der Nachbarschule können wir diese große Anzahl von Schülerinnen und Schülern unterbringen. Eine Öffnung für den neunjährigen Bildungsgang mit voraussichtlich noch höheren Anmeldezahlen wäre daher angesichts der finanziellen, personellen und räumlichen Situation für das LMG unverantwortlich.

P. Hormann


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