Zum Tod von Manfred Bock

Viel zu früh und unerwartet ist unser früherer Kollege Herr Manfred Bock am 31.10.2010 im Alter von 69 Jahren verstorben.

Nach einer handwerklichen Ausbildung machte Manfred Bock als Leichtathletiktalent von sich reden. Im Zehnkampf war er sehr erfolgreich, errang nicht nur die Deutsche Meisterschaft, sondern nahm auch 1960 an den Olympischen Spielen in Rom teil. Nach seiner aktiven Zeit erwarb er sein Diplom an der Sporthochschule Köln.
Nach einer Anstellung in Wattenscheid unterrichtete Manfred Bock von August 1973 bis Februar 2004 an unserer Schule. Hier haben ihn Generationen von Schülerinnen und Schülern kennen und schätzen gelernt.

Trotz primitiver Ausstattung des Sportunterrichts, zeitweise gab es außer einer selbst gebauten Weitsprunganlage keine Außensportanlagen, war es ihm sehr wichtig, dass immer wieder Veranstaltungen und Wettkämpfe für die Schüler stattfanden. Jugendliche sollten ihre Leistung mit anderen messen können.
So hatte er vor 30 Jahren die Idee, in Uetersen eine Waldlaufmeisterschaft für unsere Schüler anzubieten, die unter dem Namen Crosslauf gerade das 30. Mal stattgefunden hat.
Auch seine Idee von Schulschwimmmeisterschaften war erfolgreich. Ludwig-Meyn-Schüler haben mehrfach im Wettkampf „Jugend trainiert für Olympia“ am Bundesfinale in Berlin teilgenommen.
Besonders am Herzen lag ihm die Leichtathletik. Unter einfachsten Bedingungen hat er interessierten Schülern den Stabhochsprung in seinen Anfängen beigebracht. Er kam mit Bambusstäben in die Schule, schnitt Tennisbälle zurecht und führte den Stabhochsprung ein. Wenn er dann Leichtathletiktalente entdeckte, tat er alles für deren Förderung, fuhr sie z. B. persönlich nach Wedel zum Leistungstraining.
Manfred Bock war auch ein begeisterter Basketballer, spielte selber bei Rist Wedel und hatte maßgeblichen Anteil am Entstehen der Basketballabteilung des TSV Uetersen. Im schulischen Rahmen gab es nicht nur Siege gegen die Basketballhochburg Wedel, sondern auch wieder Teilnahmen am Bundesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin.
Seine ansteckende Begeisterung für besondere Leistungen ist heute noch sichtbar durch die von ihm initiierte Bestenliste im Eingangsbereich der Sporthalle.

Im Februar 2004 ging er in seinen verdienten Ruhestand und genoss es, Golf zu spielen.
Und noch einmal war es neben dem Drängen seines Enkels Jakob seine Liebe zur Leichtathletik, als er beim TSV Uetersen das Training im Stabhochsprung und Hochsprung übernahm.
Noch zwei Tage vor seinem Tod stand er in der Halle und trainierte die Jugendlichen.
Im Kollegium erinnert man sich an Manfreds Pragmatismus, seinen unverwüstlichen Humor und einen eigenwilligen Menschen, der diese Schule erheblich mitgeprägt hat.
SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern des Ludwig-Meyn-Gymnasiums werden ihn nicht vergessen.

B. Brennecke