Hundsein am LMG

Schweiß, Laub- und Benzingeruch hängen in der Luft. Mit feuchter Nase schnüffelt der Berner Sennen-Rüde Adlon an den Schulhofkanten zwischen Park- und Sportplatz des LMG. Zielgerichtet, ohne Umwege nimmt der Hund in dem Geruchswirrwarr die Fährte des blonden Jakobs aus der 5c auf, der versteckt hinter einem Busch hockt. Es dauert nur wenige Minuten und schon ist der Schüler gefunden. Stolz tätschelt die Hundetrainerin Birte Landmann, die sich am anderen Ende der Hundeleine befindet, ihrem Adlon den Kopf. 
Im Rahmen des Biologieunterrichts zum Thema „Haustiere“ hat die Klasse Frau Landmann von der Hundeschule „Hundsein“ aus Heist als Expertin eingeladen, um etwas mehr über Sinnesorgane und Verhaltensweisen der haarigen Vierbeiner zu erfahren. „Hunde besitzen ca. 220 Millionen Geruchssinneszellen und können eine Millionen Mal besser riechen als der Mensch“, erklärt Frau Landmann den SchülerInnen aus der 5c. Nachdem Adlon an einem Kleidungsstück von Jakob gerochen hat, war es daher für den ausgebildeten Rüden ein Leichtes, den individuellen Duft des Jungen unter den umgebenden - für uns Menschen teilweise gar nicht wahrnehmbaren Gerüchen - zu identifizieren und den Schüler aufzuspüren.
„Man kann nicht nicht kommunizieren“, stellte schon der Psychologe Paul Watzlawick fest. Je nach Körperhaltung, Mimik und Gestik lassen sich die Emotionen des Tieres erkennen, z.B. über die Ohren- und Rutenhaltung. Aber auch der Hund ist in der Lage, kleinste Veränderungen in Stimme und Körperhaltung des Menschen zu lesen. Zum Beweis hebt Frau Landmann leicht die Hand. Adlon registriert diese feine Geste seines Frauchens und hebt wie zum Abschied die Pfote.
Die Klasse dankt Frau Landmann ganz herzlich dafür, dass sie sich an zwei Nachmittagen Zeit genommen hat, die Fragen der SchülerInnen zu beantworten und in die Geheimnisse der Kommunikation zwischen Hund und Mensch einzuweihen.

D. Schmidt