Wind, Wasser, Wellen und Willi
Vorsichtig musste man sein. Keiner traute sich mehr alleine auf die Flure. Viele wurden umgebracht. Bis der Mörder enttarnt wurde, herrschten Angst und Schrecken im Fünf-Städte-Heim.
Dabei hatte unsere Klassenfahrt doch ganz harmlos angefangen …
Zusammen mit den anderen 5. Klassen hatten wir, die Klasse 5c, uns am Elmshorner Bahnhof versammelt, um zur Hörnumfahrt aufzubrechen. Die Zugfahrt verlief reibungslos und nachdem jeder bei der Ankunft in Westerland mit etwas Glück sogar seinen eigenen Koffer wiedergefunden hatte, brachte der Bus alle nach Hörnum.
Hier begrüßte der Heimleiter uns mit einer laaaangen Rede (gefühlte Zeit: 1 Stunde). Bereits am Ankunftstag erwartete uns eine ellenlange Wanderung: die Umrundung der Sylter Südspitze.
Wir wurden dabei in Gruppen aufgeteilt, die während der Wanderung Suchaufgaben zu erfüllen hatten. Während einige von uns fröhlich vorausliefen, schleppten andere zentnerschwere Muschel- und Steintüten hinterher. Der Rückweg führte uns zur berühmten Kegelrobbe Willi im Hörnumer Hafenbecken. Nach dreieinhalb Stunden kamen volle Säcke, schlappe Kinder und Dutzende Willifotos wieder im Heim an.
Am Dienstag ging es zum Erlebniszentrum Naturgewalten nach List, das nicht nur Martin „total cool“ fand. Man konnte z.B. echte Quallen im Wasser beobachten und alle hatten Kopfhörer, die jeder an verschiedenen Stationen in Anschlüsse stecken konnten, um zu einem der Themen einen Filmbeitrag zu verfolgen. Manchen gefiel der Einkaufsbummel im Lister Hafen allerdings noch besser. Besonders beliebt war die Alte Tonnenhalle mit dem großen Naschistand.
Die Tapfersten von uns unternahmen am Abend noch eine Nachtwanderung durch die Dünen und am Strand entlang, bei der sie sich vor dem gefährlichen Dünenmonster in Acht nehmen mussten.
Bei der Wattwanderung am Mittwoch packte fast alle Jungs das Schatzsucherfieber und sie versuchten eine Auster zu öffnen, um eine teure Perle zu finden.
Am Mittwochabend war urplötzlich Schluss mit lustig, als sich bis dahin harmlose SchülerInnen in Serienmörder verwandelten – das Mörderspiel sorgte für Panik: Niemand traute sich mehr alleine auf den Flur und wir fragten uns: „Was sollen wir tun, um zu überleben?“ Zwar konnte man Verdächtige melden und dem Morden so ein Ende setzen, aber wehe man äußerte einen falschen Verdacht – das war tödlich. Der „König der Mörder“ war Jakob, der unsere halbe Klasse „dahinmetzelte“, bevor er am Donnerstag endlich entlarvt wurde.
Der Teamgeist entschied darüber, wer beim Strandburgenwettbewerb am Donnerstagvormittag eine Stadt errichtete, die toll aussah und gegen die auflaufende Flut standhalten konnte.
Gummistiefelweitwurf oder Ringdrücken (bei dem Annalena den Sieg für ihre Mannschaft erkämpfte) waren tolle Spiele der Strandolympiade, die am Donnerstagnachmittag stattfand.
Die Tage auf Sylt vergingen schnell und der „Bunte Abend“ war der letzte vor der Rückfahrt: Kegeln, Tischtennis, Gesellschaftsspiele, Singen, Filmabend und Disko standen zur Auswahl, so dass alle von uns ihren Spaß hatten, bevor sie am Abend vor der Rückfahrt ins Bett fielen.
Josephine N., Leonie R., Hannes J., Jakob S., Svea H., Lea L. und Yanik R., 5c