Metalllöffel in den Mikrowellenofen?

Reaktionsgefäß„Beim Thema "Metall in der Mikrowelle" gehen bei vielen Menschen sämtliche Alarmglocken an. Es heißt doch immer: kein Metall in die Mikrowelle!"

Solche oder ähnliche Aussagen hat bestimmt jeder schon einmal gehört oder gelesen. Stimmt es? Dürfen Metalllöffel (i. d. R. aus Stahl [=modifiziertes Eisen]) in den Mikrowellenofen oder nicht? – Den Schülerinnen und Schülern des Ludwig-Meyn-Gymnasiums ist es nun möglich, dieser und weiteren spannenden Fragen rund um die Metalle und deren Verwendung im Chemieunterricht der 9. Jahrgangstufe nachzugehen.

Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung (fast 900 €) durch den Verein der Freunde, Förderer und ehemaliger Schüler des Ludwig-Meyn-Gymnasiums war es möglich, die materielle und chemische Grundausstattung für die Schülerexperimente mit Mikrowellenöfen anzuschaffen, denn 12 Geräte stehen dem Unterricht nun zur Verfügung. Dafür vielen Dank!

 

VersuchsaufbauMithilfe der Mikrowellenöfen können Versuche mit Eisenerz und Kupfer gemacht werden, sodass z. B. Eisen und Glockenbronze gewonnen und anschließend geschmiedet werden können. In der Oberstufe kann im Rahmen der organischen Chemie das Farbpigment „Thenards Blau" hergestellt werden, welches auch heute noch zum Färben von Porzellan verwendet wird.

Der Chemieunterricht ist also gar nicht so weit vom Alltag entfernt. Die „Alltagschemie" kann aufgrund der großzügigen finanziellen Unterstützung nun noch besser im Chemieunterricht veranschaulicht werden.

ReaktionsproduktÜbrigens:

Bei den Mikrowellen handelt es sich um die Strahlung, die durch das Magnetron des Mikrowellenofens erzeugt und an dessen inneren Wänden immer wieder reflektiert wird.

Metalllöffel dürfen Sie bzw. dürft ihr in den Mikrowellenofen stellen, aber nur, wenn der Löffel in eine Flüssigkeit eintaucht. Er verhindert einen Siedeverzug und es wird so auch verhindert, dass man sich verbrennt, weil nicht zu erkennen ist, dass die Flüssigkeit so heiß ist.

Der „Goldrandteller" darf allerdings nicht in die Mikrowelle. Die Metallschicht ist so dünn, dass die Elektronen des Metalls angeregt werden, sich schneller bewegen und es zur Funkenbildung kommen kann. Dies kann auch bei gezackten Gegenständen geschehen.

Einführung in die ExperimenteAlso: Lieber den CD-Rohling im Chemieunterricht in die Mikrowelle legen als zu Hause. Ärger ist so vermeidbar.

K. Czieslik

 

Quellenangabe:

http://www.wdr.de/tv/kopfball/sendungsbeitraege/2009/1206/mikrowelle-1.jsp