Bertinipreis gewonnen


„Ich fühle mich geehrt, den Bertini-Preis gewonnen zu haben. Unser Film erhält so den Rahmen, auf das durchaus bestehende Problem des Rechtsextremismus aufmerksam zu machen“, sagt die 16-jährige Rebekka. Sie ist eine von sechs Schülern, die am 27. Januar 2015 den renommierten Hamburger Bertini-Preis erhalten haben.
Die Uetersener hatten über ein Jahr lang einen Dokumentarfilm über einen Lehrer aus Kellinghusen gedreht, der in den Jahren 2008 und 2009 von Neonazis tyrannisiert wurde. U. a. gab es Morddrohungen gegen den Pädagogen, zudem Brandanschläge auf die örtliche Polizei. Die Öffentlichkeit erfuhr davon fast nichts.

Die SchülerInnen beeindruckte, dass sich die Geschehnisse nicht weit von ihnen entfernt ereignet haben. So betont der Maximilian: „Das Filmprojekt hat mir vor Augen geführt, wie präsent der Rechtsextremismus auch in unserer näheren Umgebung ist.“ Das Engagement des Lehrers Walter Vietzen war für die Schüler eindrucksvoll und wichtig. Der siebzehnjährige Tobias meint dazu: „Ich habe definitiv gelernt, dass es wichtig ist, sich nicht immer sofort kleinkriegen zu lassen, sondern im Gegenteil aufzustehen und sich zu wehren.“
Der Preis ist für die SchülerInen eine besondere Ehre. Die 16-jährige Dokumentarfilmerin Kimberly ist insofern „dankbar dafür, denn es muss jedem bewusst sein, dass die Neonazis auch in unserer Region vertreten sind.“ Ihre Mitschülerin Rebekka hofft vor allem auf andere junge Menschen, die auch aktiv werden: „Ich freue mich, dass unsere Arbeiten und Anstrengungen belohnt werden und wir so anderen Schülerinnen und Schülern zeigen, dass es sich lohnt, sich für solche Projekte einzusetzen.“

Der Dokumentarfilm entstand im Rahmen des WPKs „Medien und Soziales“ und ist zu sehen unter: http://uetersentv.de/kategorie/doku/.

S. Zankel