Bund der Generationen

Immer wenn verschiedene Menschengruppen aufeinanderprallen ist das eine ganz neue und besondere Erfahrung. Eine solche machten wir, die Schüler des Q-Musikkurses von Frau Leonhardt, an vielen Probentagen und den insgesamt vier Aufführungen des Tom-Sawyer-Musicals in der Aula des Ludwig-Meyn-Gymnasiums in Uetersen.
In dem Musical geht es um die Abenteuer des jungen und äußerst ungezogenen Tomas Sawyer, die er zusammen mit seinem Weggefährten Huckleberry Finn und anderen Freunden im Missouri der 1850er Jahre erlebt. Dabei zeichnete bereits der Autor der Ursprungslektüre, Mark Twain, einen klaren Kontrast zwischen der Erwachsenenwelt und den Ansichten der Kinder. Ein solcher Gegensatz bestand anfangs durchaus auch bei uns Darstellern: Es handelte sich dabei sowohl um uns Oberstufenschüler als auch um die Schüler des Unterstufenchors. Mit Sicherheit brauchte es zunächst einige Zeit, bis wir uns an die „Kleinen“ gewöhnt hatten. Die zahlreichen Proben in und außerhalb der regulären Schulzeit führten gewiss in großen Teilen zu der gemeinsamen Akzeptanz innerhalb unserer Gruppe. Es war Zeit, die benötigt wurde, um gelungene Aufführungen zu garantieren. Es war aber gleichzeitig auch Zeit, die wir alle sehr gerne investierten, auch wenn andere Hobbies und Verpflichtungen das eine oder andere Mal hinten angestellt werden mussten.

Viele von uns waren zu Beginn der ersten Proben noch unbewandert auf den Gebieten von Theater und Musical. Mit den Proben kamen dann jedoch sehr schnell die nötige Selbstsicherheit, das Vertrauen in die Mitschüler und das gesamte Projekt, Souveränität im Spielen auf der Bühne und selbstverständlich der Spaß immer mehr ans Licht. Wir wurden nach und nach ein eingespieltes Team. So sehr die Meinungsverschiedenheiten zwischen junger und alter Bevölkerung im Stück selbst dramatisiert wurden, gern erinnere ich mich beispielsweise an das Einstudieren einer „Prügel-Szene“ zurück, so deutlich wurde der stetig wachsende Zusammenhalt innerhalb der für eine Schulproduktion unüblich großen Gruppe.
Unser Dank an dieser Stelle gilt im Besonderen den vier Lehrern, die dieses Projekt für uns alle möglich gemacht haben: Es handelt sich bei diesen um die bereits erwähnte Frau Leonhardt, die sich unermüdlich mit uns um den Chorgesang bemühte, die sehr geschätzte Frau Kyeck, die stets neue Ideen in das Stück einbrachte, Herrn Tietgen, der die instrumentale Leitung inne hatte und selbstverständlich unseren werten Herrn Schulleiter Herrn Stroh, der den Gesang mit den jüngeren Schülern einstudierte und die schauspielerische Leitung übernahm.
Wir Darsteller haben nach den Aufführungen eine durchweg positive Resonanz von Lehrern, Eltern, Geschwistern und der Presse erfahren. Wer weiß, vielleicht gibt es schon bald ein anderes Musical in der Aula des LMGs zu sehen. Die Verantwortlichen können mit meinem Engagement rechnen.

Felix Schmitt, Q.2h