Wie schön es sein kann
Als Frau Herbig uns im November letzten Jahres fragte, ob wir mit ihr gemeinsam die Oper „Carmen“ neu inszenieren wollen, gab es zunächst eher gemischte Reaktionen. „Wir spielen doch keine Oper!“, hieß es von Einigen. Aber je mehr sich mit der Idee beschäftigt wurde, desto klarer wurde uns, was wir eigentlich vorhatten – Die geballte Kreativität des Musikprofils des Q1-Jahrgangs zentrieren, unsere vielseitigen Talente einbringen und etwas schaffen, woran viele von uns am Anfang nicht glaubten. Die Ungewissheit hatte zu Beginn unserer Probenphase die Überhand – wie bringt man eine Oper auf die Bühne unserer Schulaula?
In dem für eine Schulproduktion beinahe utopischen Probenrahmen von nur sieben Wochen inklusive zwei Wochenenden, erschwert durch die Unterbrechung des Wirtschaftspraktikums, beschäftigten wir uns mit der ursprünglichen Oper von George Bizet aus dem Jahr 1875 und realisierten eine Neufassung mit arrangierter Musik und einer gesellschaftskritischen Thematik, die zum Nachdenken anregen sollte. Aufbauend sollte sie auch sein - Das Leben ist ein Theaterstück, sei’ dein eigener Regisseur!".
Während sich ursprünglich die schöne Arbeiterin Carmen in einem gefährlichen und tödlichen Liebesdreieck zwischen dem schüchternen Soldat Don José und einem Stierkämpfer wiederfindet, ist unsere Carmen eine spanische Immigrantin in Deutschland, die auf der Suche nach sich selbst, mit dem Popstar Escamillo flirtet und dem braven Jona den Kopf verdreht. Was sie nicht weiß – er ist Mitglied in einer strikten, ausländerfeindlichen Organisation.
Am Schluss dieser produktiven Phase, nachdem sich auch über Kostüme, Licht & Ton sowie die Pressemitteilung die Köpfe zerbrochen worden waren, waren wir Schüler bereit und gespannt darauf, unsere auf etwa eine Stunde gekürzte Version der bekannten Oper zu präsentieren. Trotz einigen Krankheitsausfällen auf den letzten Metern sind wir stolz, gemeinsam ein solches Projekt auf die Beine gestellt zu haben und wollen uns natürlich bei Frau Herbig für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr Durchhaltevermögen bei so mancher langer Probe bedanken.
Justus S., Q1.2k