Mehr als nur Nischenprodukte?!


Ein günstiges T-Shirt von H&M, der coole Hoodie von Abercrombie & Fitch, ein schickes Teil von Zara – neue Kleidung ist schnell gekauft, und gerade jetzt nach Weihnachten locken viele Läden mit besonderen Angeboten. Als Kunde freut man sich über die günstigen Preise und Abwechslung im Kleiderschrank. Doch woher kommt unsere Kleidung eigentlich? Warum ist sie so günstig? Wie wird sie hergestellt? Und vor allem – von wem?

Diesen Fragen ist das Geographie-Profil des Q3-Jahrganges im Rahmen einer Projektarbeit nachgegangen – und dabei auf zum Teil unerwartete Antworten gestoßen. Dass eine Näherin in Bangladesch, die für bekannte Marken wie z.B. H&M oder Esprit produziert, weniger als 50 Cent pro Stunde verdient, war vielen schon vorher klar. Dass aber für die Herstellung eines T-Shirts bis zu 12.000 Liter Wasser verbraucht werden (nein, das ist kein Tippfehler), dass das Produkt auf dem Weg zum Käufer in Deutschland meist um die halbe Welt gereist ist und dass die Arbeitsbedingungen in den Fabriken der Billiglohnländer Asiens oft unzumutbar sind – das alles wirft die Frage auf, welche Alternativen zum Kauf konventioneller Kleidung es eigentlich gibt.

Die SchülerInnen zeigten mit ihren Projektarbeiten, dass fair produzierte Kleidung – FairFashion eben – durchaus eine Möglichkeit sein kann, verantwortungsvoll und trotzdem trendbewusst einzukaufen. Sie räumten mit gängigen Vorurteilen auf und konnten zeigen, dass FairFashion cool, bezahlbar und leicht zu finden ist – wenn man Bescheid weiß. In der Kellergalerie präsentierten sie ihre Arbeiten der Schülerschaft des LMGs und zeigten dabei u.a. einen selbstproduzierten Kurzfilm über FairFashion, das „ABC der Vorurteile“ sowie zahlreiche Hintergrundinformationen. Außerdem entwickelte eine Schülergruppe die Idee für einen Kleiderkreisel, bei dem Überflüssiges durch Verkauf oder Tausch wieder sinnvoll genutzt werden kann. Die Veranstaltung findet am 26. Januar in der Schule statt und ist für alle Interessierten SchülerInnen und LehrerInnen offen.

Damit wurde den Besuchern beim Gang durch die Ausstellung und in Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern der Q3e vor Augen geführt, dass jeder Einzelne durch das eigene Konsumverhalten die Möglichkeit hat, einen Beitrag zu einer ökologisch und sozial fairen Produktion zu leisten – und dass man die Welt damit eben doch ein bisschen „FAIRändern“ kann.

K. Antal