Geschichte erleben

Weshalb ließen sich so viele Jugendliche vom Nationalsozialismus verführen? Was machte die Geschwister Scholl – zunächst selbst glühende Anhänger der Hitlerjugend – zu erbitterten Gegnern der Nazidiktatur? Unter welchen Bedingungen war Widerstand überhaupt nur denkbar und welchen Gefahren war man ausgesetzt?
Derlei Fragen standen im Mittelpunkt unserer einwöchigen Reise, die uns nach Nürnberg, Ulm und München führte und uns eine allmähliche Annäherung an die beiden wunderbaren Menschen ermöglichte, die sich der Diktatur nicht beugten und dafür ihr Leben ließen. In Erinnerung bleiben uns die Lesung im strömenden Regen am Grab, die Orte der Jugend in Ulm, das Innere der JVA München-Stadelheim, das bewegende und zugleich amüsante Gespräch mit dem Weiße-Rose-Überlebenden Franz-Josef Müller, der Lichthof der Ludwig-Maximilan-Universität, die Bekanntschaft mit der Münchener gehobenen Gesellschaft in der Juristischen Bibliothek des Münchener Rathauses, der Dachboden des Justizpalastes und so manches mehr.
Nicht verschwiegen werden sollte aber auch die sonnige Seite unserer Fahrt: Beinahe tägliches Baden nach „getaner Arbeit“ sowie die wunderschöne Wander- und Klettertour auf der Kampenwand, die uns – nach mancher Überwindung – zu wunderbaren Aussichten führte und überraschend das eine oder andere vorher nörgelnde Mädchen zur wahren Wanderliebhaberin machte.
Insgesamt also: Viele spannende Erfahrungen in einer sehr angenehmen Reisegruppe – die Fahrt hat sich gelohnt!
P. Schmidt