Wenn Fundholz zur Leinwand wird



Ein Stück Holz, ein schwarzer Edding, selbstgemischte Farbe, Schnitzwerkzeug und eine Idee im Kopf – so die Voraussetzungen zur Gestaltung eines Kunstwerkes nach dem Vorbild der Künstlerin Lena Schmidt.

Thematisch sollten die Werke eine Straße aufweisen und es wurden erste Skizzen und Fotos gemacht. Das daraufhin ausgewählte Holzbrett sollte möglichst ein Fundstück sein und dem späteren Werk einen Charakter verleihen. Viele Stunden haben wir gearbeitet, eigene Farben auf Ei-Basis gemischt, gezeichnet und auch geschnitzt (nicht immer ohne Verletzungen). Mit der Fertigstellung der Werke fand in einer Doppelstunde am 07. Februar 2014 ein Künstlergespräch mit Lena Schmidt statt, bei welchem sie sogar zwei ihrer eigenen Werke mitbrachte. Um die Stimmung zu Anfang etwas zu lockern, bat sie uns Schülern gleich das "Du" an und beantwortete anschließend jede von dem Kurs gestellte Frage. Dabei machte Lena Schmidt einen sehr freundlichen und sympathischen Eindruck, da sie ehrliche Antworten und ihre Erfahrungen mit uns teilte. Besonders erstaunlich war, dass ihre Bilder wesentlich größer als erwartet waren - in der Regel etwa so groß wie eine zusammengeklappte Tafel. Deshalb hatte sie auch nur zwei kleinere Werke mitgebracht und daran ihre Techniken erklärt, die doch noch ein wenig anders als unsere waren. Im Anschluss der Fragerunde war sie dann an der Reihe - sie sollte uns Schülern ein Feedback zu unseren Projekten geben.
Positive Überraschung machte sich bei ihr breit und wir bekamen sowohl positive Kritik als auch Tipps zum Verbessern. Sie erzählte auch von dem „Motivationsschub", den sie bekam, als sie von unserer Thematik im Kunstunterricht erfuhr und lobte weiter unsere Werke. Als dann noch letzte Fragen zu den eigenen Bildern gestellt werden konnten, war das Ende der Doppelstunde schon nahe.
Letztendlich hat uns das Künstlergespräch mit Lena Schmidt gezeigt, wie viel man mit geringen Mitteln erreichen kann und welch erstaunliche Ergebnisse mit wenigen Materialien entstehen können. So hat Lena Schmidt mit dem Bearbeiten von Holz nur angefangen, weil sie keine Leinwand hatte. Auf diese Weise haben wir erfahren, wie schwer ein Künstlerleben sein kann - auf der anderen Seite aber auch, wie viel Spaß es macht!

Vielen Dank an dieser Stelle an Lena Schmidt für das ausführliche und positive Gespräch und auch an Herrn Plorin, der diese Unterhaltung erst möglich gemacht hat.

S. Plorin