Interessante Abenteuer, schlaflose Nächte

Am 21. Oktober 2013 ging es für den 13. Jahrgang mit fünf Lehrkräften (Herrn Knudsen, Herrn Kruse, Herrn Johannsen, Frau Czieslik und Frau Antal) um 8.30 Uhr mit dem Bus nach Berlin. Schadenfroh stiegen wir in den Bus, während die restlichen Schüler mit den Fahrrädern an uns vorbeifuhren, um die Schule zu besuchen. Nach fünf Stunden Fahrt und einer kleinen Pause kamen wir bei Sonnenschein und fast sommerlichen Temperaturen beim „Heart of Gold“-Hostel in Berlin an. Dort wurden uns sofort die Zimmerkarten überreicht und da wir die Zimmereinteilung bereits im Vorwege übernommen hatten, konnten wir direkt unsere Zimmer beziehen. Viele der Zimmer waren ein bisschen klein, was allerdings kein Problem darstellte, da man hier, wenn überhaupt, die Nächte verbringen musste, und selbst das taten die wenigsten.

Die Koffer abgestellt und Betten bezogen, ging es für den Großteil bereits zum ersten, im Voraus gewählten Programmpunkt. Ein Stadtrundgang mit Herrn Knudsen, der Besuch des Bauhaus-Archivs oder ein Mauerspaziergang standen auf dem Programm. Am ersten Abend war der Großteil des Jahrgangs noch lange unterwegs. Nach nicht einmal drei Stunden Schlaf musste man bereits wieder um 7.30 Uhr beim Frühstück sitzen. Für mich und ein paar andere SchülerInnen ging es dann nach Hohenschönhausen in das ehemalige Stasi-Gefängnis, wo wir eine zweistündige, sehr interessante Führung bekamen. Dies war eine Pflichtveranstaltung, die alle während der 4-tägigen Reise besuchen sollten. Nach gerade einmal 25 Minuten Mittagspause stand eine Führung durch den Stadtteil Kreuzberg auf dem Plan. Kreuzberg ist bekannt für seinen hohen Migrantenanteil und wird oft als „kleines Istanbul“ bezeichnet. Die Führung bekamen wir von einem türkischstämmigen Berliner, der uns den Hintergrund, bzw. die Geschichte der Einwanderung der Türken und deren Lebensumstände hier in Deutschland, näher brachte. Dadurch haben viele ihre Sicht auf türkische Mitbürger etwas verändert. Am Abend taten den meisten die Füße vom ganzen Laufen so weh und sie waren noch so erschöpft vom Vorabend, dass der Jahrgang beschloss, nur noch ein Restaurant aufzusuchen. Zusammengequetscht verbrachten viele von uns den Abend in einer kleinen, aber netten, indischen Lokalität und saßen noch Stunden nach eigentlichem Ladenschluss dort. Die Bahn um zwei Minuten verpasst- die nächste ging auch erst wieder in 2 Stunden- machten wir uns zu Fuß auf den Heimweg! - Abenteuerlich.

Mittwoch und somit schon wieder der letzte Tag, besuchte ein Teil von uns das Stasi-Archiv, wo wir einen Fall selber untersuchen und in Akten gucken durften und auch eine Führung durchs Archiv bekamen. Dies war äußerst interessant, aber auch sehr erschreckend und komisch, da man nochmal so vor Augen geführt bekam, wie groß die Macht und der Einfluss der Stasi in der DDR war. Eine Abendveranstaltung stand auch auf dem Programm. Der Großteil des Sprachprofils und ein paar andere Interessierte besuchten die Autorenlesung „Die Känguru-Offenbarung“ von Marc-Uwe Kling. Frau Antal spielte uns bereits im Deutschunterricht Teile aus seinem Hörbuch vor, aber live war dieses Werk noch viel witziger. Am Abschlussabend schauten einige beim Matrix vorbei, andere saßen in Pubs und zuletzt waren wir doch alle wieder vereint im Gemeinschaftsraum des Hostels. Der Schlaf konnte auf der Rückfahrt, die wir am frühen Nachmittag antraten, dann nachgeholt werden.

Am Freitag saßen bis auf wenige Ausnahmen (vielleicht anders als erwartet) alle Schüler des 13. Jahrgangs tapfer im Unterricht. Insgesamt war es eine sehr interessante und lehrreiche Fahrt, auf der der Spaß aber auch nicht zu kurz kam - anders als der Schlaf...

Vielen Dank an die LehrerInnen und Lehrer, die die Fahrt organisiert haben!

Alina M-H., Q4a

Bilder von Anja Disseldorp, Der Robert, (CC BY 2.0)