Zirkusreifer Schulunterricht

Am Ende hatten wir doch Lampenfieber – ohne dass wir selbst auf der Bühne standen. Nach drei Monaten war das Musical „Zirkus Zampazan“ kurz vor der Aufführung und wir waren angespannt. Insgesamt hatten wir, das Ästhetische Profil des 13. Jahrgangs, vier Unterrichtstunden pro Woche, in denen wir mit der 5e das Musical einstudieren konnten.
Doch die Aufregung begann bei uns schon am ersten Tag. Wir haben alle in 13 Jahren Schule mehrmals über den Unterricht gemeckert, aber ihn selbst übernehmen? So weit fühlten wir uns kurz vor der ersten Unterrichtsstunde mit der 5e eigentlich immer noch nicht. Einige Kennenlernspiele und ein erstes Singen später fühlten wir uns aber bereits wohler in unserer neuen Rolle. Es folgten einige Wochen, in denen wir mit den SchülerInnen der 5e sangen, bastelten oder an den Schauspielkünsten feilten. Trotz des sich langsam anbahnenden Abistresses und der Aufführung einen Tag nach unserer letzten Abiturklausur waren alle hoch motiviert bei der Sache. Vielleicht tat uns der Zirkus gerade als Gegenpol zu Kurvendiskussionen und Kafka einfach gut.
Auch wenn wir natürlich unsere Hürden zu überwinden hatten, lief das ganze Projekt absolut reibungslos. Ebenso verlief dann auch die Aufführung – kleine Kämpfe mit gebastelten Schlangen oder spröden Eisenketten wurden mit einem Lächeln weggesteckt und die ZuschauerInnen waren absolut begeistert. Letztlich können wir nur der 5e danken, dass sie alle immer so toll mitgearbeitet haben, Herrn Raithel und Frau Langhoff, dass sie sich auf dieses Projekt überhaupt eingelassen haben und Herrn Hormann, dass er ein wenig Extraarbeit bei der Stundenerstellung auf sich genommen hat. Von allen Projekten, die uns in unserer Schullaufbahn begegnet sind, haben wir bei diesem wohl wirklich am meisten gelernt.
Björn R., 13e