Flick-Flack

Es war Turntag. Natürlich war ich auch mit dabei, denn ich bin ja das wichtigste Gerät. Dann hob mich jemand an beiden Seiten hoch und ich wurde unsanft auf den Boden gestellt. Da stand ich nun, mutterseelenallein. Die Verstärkung ließ aber nicht lange auf sich warten. Ich sah, wie die anderen Geräteräume aufgeschoben wurden. Endlich wurden die Matten, die immer an meinen Seiten liegen, herangeschoben, genauso wie die Matten, die unter mir liegen. Jetzt war es soweit und auch ich wurde etwas nervös und empfand ein leichtes Kribbeln in meinem harten Bauch. Und - oh - schon saß jemand auf mir drauf, bitte nicht so unsanft! Nachdem sich die Kinder auf mir eingeturnt hatten, präsentierten sie ihre eingeübten Elemente. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht zu wackeln. Aua, eine schmerzhafte Landung, bestimmt nicht nur für mich. Auf einmal sprang ein Turner ab, jetzt war mein Freund, die dicke Matte, gefordert. Dann kam eine, die wohl sehr gut turnte. Sie gefiel mir, weil sie zwar fest absprang, aber sanft landete. Wow, die hatte es echt drauf. Ein Flick-Flack auf mir, sowas habe ich in meiner Laufbahn als Schulbalken nur selten erleben dürfen. Als sie ihre Übung abgeschlossen hatte, applaudierten viele. Ich musste noch ein paar Kinder aushalten, bis ich wieder auf meinen Platz im Geräteraum geschoben wurde und ich meinen wohlverdienten Mittagsschlaf halten durfte.

Catharina R., 9d