Ehrung für Schülerprojekt

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Hinschauen, wenn andere wegsehen,

sich einmischen, wenn andere schweigen,

erinnern, wenn andere vergessen,

eingreifen, wenn andere sich wegdrehen,

unbequem sein, wenn andere sich anpassen.”

Unter diesem Motto stand auch die diesjährige Verleihung des Bertini-Preises für Jugendliche, die Zivilcourage bewiesen hatten. Besonders die Zeile „erinnern, wenn andere vergessen“ passt zu dem Buchprojekt „Uetersen im Nationalsozialismus – Schüler erforschen die Geschichte ihrer Stadt“. Neun Schüler des damaligen zwölften Jahrganges besuchten im vorigen Schuljahr unterschiedliche Archive und Institutionen, um Licht in die bisher nahezu unerforschte Stadtgeschichte zur Zeit des Dritten Reiches zu bringen. Mit der Unterstützung durch Herrn Dr. Zankel entstanden so fünf Aufsätze, die im gleichnamigen Buch im Juni 2009 zusammengefasst und veröffentlicht wurden.

Für ihr Engagement wider das Vergessen wurden die neun Autoren nun am 27. Januar, dem Tag der Verfolgten, mit dem Bertini-Preis geehrt. Die festliche Zeremonie begann nach einem Grußwort des Vorsitzenden des kult.bertiza1.jpgBertini-Preis e.V., Knut Fleckenstein, mit Reden sowohl von Bildungssenatorin Christa Goetsch als auch von Dr. Klaus von Dohnanyi, ehemaliger Bürgermeister Hamburgs. Goetsch appellierte mit ihrer Rede besonders an das Verantwortungsgefühl des Individuums, während von Dohnanyi betonte, dass man auch heutzutage in scheinbar politisch gesicherten Zeiten Zivilcourage beweisen müsse. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Band „Himmel über Hamburg“ und Julia-Niharika Sen führte durch das Programm.

Jede der sechs Preisträgergruppen bekam den Preis von einem Paten des Bertini-Preis e. V. überreicht. Zum Abschluss äußerte Ralph Giordano, Autor des Buches „Die Bertinis“ und Begründer des Bertini-Preises, sich folgendermaßen: „Ihr habt Zivilcourage gezeigt und ich bin mächtig stolz auf euch.“

Hauke B. 13. Jg.