Einen an der Mütze
Na klar, eigentlich nur ein Physiklehrer, in diesem Fall Herr Brede (Senior). Tatsächlich aber schaffte er es, zwei Mädchen und 18 Jungs aus seiner Klasse auch dafür zu begeistern, sodass diese allesamt um kurz nach halb sechs am Pinneberger Bahnhof standen, frierend und müde. Von dort ging es dann über Hamburg mit dem ICE nach München.
Allgemeine Stille und Müdigkeit machte sich breit und da konnten auch die quietschgelben Baseballcaps samt eingebautem und per Solarmodul betriebenen Ventilator (Physiker...), die sich einige der Jungs extra zu diesem Anlass besorgt hatten, nicht aufmuntern (Anmerkung: Herr Brede ließ seine „Chef-Cap“ – extra in Rot – schnell in seinem Rucksack verschwinden und auch Frau Heye wollte ihre nicht aufsetzen).
Doch das frühe Aufstehen hatte sich wirklich gelohnt:
Neben einer perfekt geplanten Stadtführung samt am iPod abgelesenen Informationen zu der einen oder anderen Sehenswürdigkeit hatten wir auch das Vergnügen, eine waschechte Münchner Kellnerin im traditionellen Restaurant „Frauenhofer“ kennenzulernen, der wir am liebsten ihre Gläser hingeworfen hätten, die sie uns mit dem freundlichen Kommentar „Gläser! Durchgeben!“ auf den Tisch knallte. Die Münchener sollen doch so ein herzliches Gemüt haben?

Auch wurden wir mit einer zweistündigen Fachführung im „Deutschen Museum“ konfrontiert, in der wir uns sämtliche Dampfmaschinen anschauen mussten, die je existiert haben. (Für Interessierte: Die erste Dampfmaschine wurde 1788 gebaut). Jaja, Dampfmaschinen sind etwas ganz Tolles, genau das hatten wir uns unter dem Namen der Führung „Physikalische Gesetze im Alltag“ vorgestellt. Ansonsten bietet das „Deutsche Museum“ aber eine ganze Menge an Sehenswertem, wie wir in den insgesamt zehn Stunden, die wir uns dort aufhielten, erleben durften.
Wieder wett machte all das die echte Maas Bier, die sich fast alle im Hofbräuhaus gönnten (es blieb trotz der deftigen Preise nicht nur bei einer) und auch die hübsche Brezelverkäuferin im kurzen Dirndl (Jungsklasse...) trug bei vielen zur Verbesserung der Laune bei (Anmerkung: in ihrer Anwesenheit trug keiner der männlichen Besucher die gelbe „Physiker-Cap“).
Trotzdem sollte jetzt niemand einen schlechten Eindruck von unserer Klasse und unserer Münchenreise haben, es herrschte die ganze Zeit über gute Laune, wir Schüler haben ja viel Geduld und verlieren nie unseren Humor und allen, die eventuell wieder die Chance zu einer Münchenfahrt haben sollten, sei dieses Erlebnis nur empfohlen.
Zum Schluss möchte ich mich im Namen der Klasse bei Frau Heye und Herrn Brede bedanken, auch wenn sie sich beide nicht(!) mit Baseballcap auf dem Kopf haben sehen lassen, aber ebenso viel Geduld wie wir bewiesen.
Janne L., 13. Jg.