Groß trifft Klein
Schon seit Wochen ist dem Wahlpflichtkurs "Forschen und Entdecken" des neunten Jahrgangs das Kommen von Schülern der Grundschule in Heidgraben angekündigt. Ihr Ziel: den Kleinen etwas zum Thema chemische Gewässeruntersuchung mitgeben.
Als die ersten Grundschüler eintrudeln, steht schon alles bereit: Thermometer, allerlei Flüssigkeiten und Pülverchen, Becher und natürlich Wasser. Murmelnd und raschelnd lassen sie sich auf den Stühlen nieder, während sich der Kurs vor dem Pult versammelt. Schnell nach der Begrüßung finden sich Gruppen - je drei Heidgrabener und drei LMG-Schüler - und schon sehen uns drei neugierige Augenpaare an.
Jetzt geht's also ans Untersuchen. Wir entscheiden uns für Teichwasser. Pipetten werden herumgereicht, Temperatur gemessen, gemischt, geschüttelt, verglichen. Jeder legt Hand an. In einfachen Worten erklären wir den uns zugeteilten Mädchen pH-Wert, Sauerstoffsättigung, Phosphat und vieles mehr. "Es gibt eine Reihe von Dingen, die ein gutes Gewässer ausmachen. Faustregel ist: viel Verschiedenes, aber von allem wenig!", sagen wir ihnen. Gut sind auch unsere Ergebnisse. Zufrieden malen die Grundschülerinnen die Wertefelder ihres Arbeitsblattes eins nach dem anderen grün an.
Man sieht den Kindern aus Heidgraben an, dass sie geschafft sind. Neun Stunden Schule sind sie bisher noch nicht gewohnt. Aber, so sagen sie, es hätte ihnen Spaß gemacht und wir hätten unsere Sache gut gemacht.
Doch das ist nur ein Teil der Wasserprobe, die sogenannte "chemische Gewässeruntersuchung". Eine biologische Betrachtung der Dinge soll eine Woche später folgen.
Gesagt, getan: Ein Ausflug ins Klärwerk für den Wahlpflichtkurs und ein Spaziergang am Fluss sind der nächste Halt. Nach einigen Komplikationen kommen wir im Klärwerk Hetlingen an, das manche unter euch vielleicht schon von Schulausflügen kennen. Hier jedenfalls trennen sich die Wege erst einmal und die Neuntklässler erleben nach einer Bildschirmpräsentation eine geruchsintensive Führung durch die Trakte des Werkes, die vorher an die Wand geworfen worden waren.
Wir waschen uns gründlich die Hände, bevor wir das Gelände wieder verlassen und uns erneut mit den Grundschülern treffen.
Nun dürfen wir, geteilt in zwei Hälften, in unseren Gruppen von der vorhergehenden Woche keschern und im Sand unser architektonisches Können im Bereich des Warftenbaus unter Beweis stellen. Kleine Sandhügel mit Holzhäusern darauf wachsen in die Höhe und ein "Deichbruch" wird durch ein Loch in einem Wall aus Schlamm simuliert. Die Häuser bleiben stehen. Gute Arbeit! 
Auch das Keschern macht Freude. Besonders gut kommen Kaulquappen an. Eine Frau vom NABU hilft uns bei der Bestimmung der reichlichen Ausbeute an Tieren - denen wir zuletzt wieder die Freiheit schenken.
Noch fröhlicher als letztes Mal kommen wir schließlich zur Schule Heidgraben. Im Gänsemarsch traben die Viertklässler aus dem Bus hinaus. Wir rufen ihnen einen kurzen Abschied nach.
Alles in Allem war es ein gelungenes Projekt. Wir freuen uns auf weitere Kooperationen mit der Grundschule Heidgraben und bedanken uns beim AZV Hetlingen und der Kreissparkasse Südholstein, die die Tage gesponsert und erst möglich gemacht haben.
Marie H., 9b