Von der AG zur EM
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Wenn ich anderen Leuten erzähle, dass ich Rugby spiele, kommt meistens als erstes: „Das war doch das mit dem komischen Ei, oder?“.
Erste Berührungen mit dem so physisch betonten Sport habe ich in der Rugby AG des LMG gemacht. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Rugby ein Sport für mich sein könnte. Meine Vorstellungen beschränkten sich auf korpulente Leute mit wenig Intelligenz, resultierend aus den vielen Erschütterungen und Tacklings. Ich habe aber schnell bemerkt, dass ein Rugby-Spieler athletisch, intelligent, Überblick haben und ausdauernd sein muss. Mir gefiel der Sport sofort.
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Ursprünglich war ich Fußballerin. Wegen meines Alters konnte ich in der Mädchenmannschaft nicht mehr spielen und habe mich umorientiert. In der Rugby-Welt wird man als ehemalige Fußballerin mit folgendem Spruch konfrontiert:
Soccer is pretending 90 minutes you´re hurt, Rugby is pretending 80 minutes you´re not.
Seit einiger Zeit spiele ich nun bei St. Pauli Rugby. Mit der Mannschaft habe ich bei den Landesverbandsmeisterschaften teilgenommen. Dort war auch die Nationaltrainerin anwesend und lud 20 Spielerinnen zum ersten Nationalmannschafts-Sichtungstraining in Köln ein. Es wurde selektiert und am Ende 12 Spielerinnen für die U18-EM in Schweden nominiert. Darunter vier Spielerinnen aus Hamburg – mich eingeschlossen.
Am 13. September ging es dann endlich los. In der Gruppenphase gewannen wir nach zwei Niederlagen gegen die sehr starken Russinnen und die späteren Drittplatzierten aus den Niederlanden im letzten Spiel des Tages verdient gegen Italien. Der Sonntag begann für uns mit einem Sieg gegen das Nachbarland Belgien. Dabei habe ich meinen ersten Versuch (5 Punkte) im Nationaltrikot gelegt.
Nach den abschließenden Platzierungsspielen belegten wir schließlich den 8. Rang. Teilweise waren wir alle mit unseren sportlichen Leistungen zufrieden, war es doch die erste Frauen-U18-EM, bei der Deutschland teilnehmen durfte.
Beim abschließenden Bankett wurde noch gemeinsam mit viel Gesang und Geschenken der Geburtstag einer der Spielerinnen gefeiert. Ordnung und eine Abfolge gab es nicht, so etwas hätte man auch unter keinen Umständen durchsetzen können. Obwohl sehr viele unterschiedliche Nationen auf einem Haufen waren, hat man sich sehr gut verständigen können und es wurden viele neue Kontakte geknüpft.
Sowohl sportlich als auch menschlich war dieses Wochenende eine positive Bereicherung und ich habe an diesem Wochenende viele neuen positive Erfahrungen sammeln können.
Freya S., Q1.e