Fachwerk und Fangesänge

Wie hätten wir wohl reagiert, wenn es nicht möglich gewesen wäre, das Halbfinalspiel Deutschland gegen Brasilien, in welcher Form auch immer, zu verfolgen? Hätten wir gestreikt und unsere Klassenfahrt nicht angetreten oder zusätzliche Handys ins Reisegepäck geschmuggelt? Zum Glück wurde dieses große Problem schon frühzeitig diskutiert und Herr Rohr und Frau Bekemeier fanden mit der Hilfe der Herbergsleiterin eine äußerst akzeptable Lösung, die die Klassenfahrt rettete. Also stiegen wir am Montag, den 7. Juli 2014 voller Vorfreude, guten Mutes und unternehmungslustig in den Bus, der uns sicher nach St. Andreasberg brachte.

Am Tag des Spiels herrschte eine riesige Vorfreude unter uns und so war es nur gut, dass wir im Kletterpark die Wartezeit auf spannende Art und Weise verkürzen konnten. Dieser Ort war einfach ein Highlight : Klettern, Kriechen, Springen, Sichern und dann noch eine 400 Meter lange Seilbahn hinuntersausen, das war die größte Mutprobe für alle.

Dann kam der alles verändernde Abend im Speisesaal unserer Herberge auf der Jordanshöhe: plötzlich hatte jeder etwas beizusteuern, aus den Koffern wurden Knicklichter, Fahnen, Girlanden und Hüte gezaubert. Überschwinglich tanzten wir und dankten der Mannschaft bei jedem neuen Tor durch ausgelassene Gesänge. Alle wussten: Am Sonntag steht Deutschland im Finale, unglaublich! Wer am nächsten Morgen müde und heiser war, nahm es gerne in Kauf.

Da Frau Bekemeier wahrscheinlich eine Nase dafür hatte, dass das Wetter nicht umwerfend werden würde, befreiten sie und Herr Storm uns von einer Brockenbesteigung. Dafür aber bekamen wir während vieler Exkursionen mit interessanten Führungen einen umfassenden Eindruck dieser Region. Im Stollen des Weltkulturerbes Rammelsberg zeigte uns der Touristenführer, wie die Bergleute früher unter Tage schuften mussten, die alte Fachwerkstadt Werningerode mit der Schlossführung hatte es uns angetan und in verschiedenen Bergwerken und Tropfsteinhöhlen lernten wir etwas über den ehemaligen geologischen Reichtum des Harzes.


Am Freitagmorgen haben wir sehr professionell unsere Betten abgezogen und in Windeseile unsere Zimmer in Ordnung gebracht, um gegen Mittag wieder dort zu stehen, wo unsere winkenden Eltern uns in Empfang nahmen: Vor der Schule.

An dieser Stelle möchten wir auch noch einmal die Gelegenheit nutzen, uns bei unseren Lehrern Frau Bekemeier und Herrn Rohr für die schöne Klassenfahrt zu bedanken.

Markus E. und Leon Laurin W., 8b