Nass – Nasser – Neopren

„Treffen um 6:50 Uhr in Altona!“ – Wenn man das hört, könnte man meinen, dass man lieber zuhause bliebe. Doch das mühsame Aufstehen sollte sich – trotz einer Woche Dauerregens – lohnen:
Angekommen im Allgäu, ging es gleich am Montag in die Vollen – vormittags brachen wir zum Canyoning, nachmittags zum Wasserski auf. Zusammen mit erfahrenen Guides und natürlich im Neoprenanzug samt Helm und Klettergurt ging es in die höheren Lagen einer Schlucht, um diese dann flussabwärts zu durchklettern, zu durchschwimmen oder hinabzuspringen.
Wer sich danach beim Wasserski nicht auf zwei Brettern halten konnte, benutzte ein Kneeboard – dennoch schafften es einige nicht über den Start hinaus. Schuld daran war u.a. der hinterhältige Zug der „Seilbahn“, dem nicht nur zahlreiche SchülerInnen, sondern auch eine GoPro (kleine, teure Helmkamera) zum Opfer fielen – ruhe sie sanft auf dem Grund des Sees.
Am nächsten Tag ging es – weiterhin im Dauerregen – zum Discgolf. Ähnlich wie beim konventionellen Golfspiel wurde dabei mit Frisbees auf Körbe geworfen, die auf einer Almwiese und in einem Wald (beide mit gefühltem 45°-Gefälle) montiert waren. Der Nachmittag führte uns dann nach einem nassen Vormittag an Land endlich wieder aufs Wasser, wo man den Starkregen dank der Ausrüstung nicht so stark bemerkte – und sich beim Canadier-Rafting zu zweit oder dritt in den regenbedingt wilden Fluten der Iller behaupten musste.
Der dritte Tag brachte Entspannung im Wonnemar-Schwimmbad, wo die geschundenen Gliedmaßen im Wellnessbereich zu neuer Kraft fanden. Etwaige Energieüberschüsse konnten am letzten Tag beim Tubing kompensiert werden. Bei dieser Sportart sitzt man allein in einem Gummireifen und steuert mit einem Doppelpaddel; viele waren damit jedoch derart herausgefordert, dass sie einen Großteil der Wegstrecke im Wildwasser treibend zurücklegten. Den krönenden Abschluss bildete ein Besuch im Hochseilgarten „Bärenfalle“, der mit unterschiedlichen Parcours verschiedener Schwierigkeitsstufen lockte. Ganz Mutige wagten sich gleich zum „Grizzly“, weniger Ambitionierte versuchten sich zunächst am „Brombär“. Doch auch ganz am Ende hielt dieser Ausflug noch ein allerletztes Highlight bereit – mit dem Alpsee Coaster, der längsten Ganzjahresrodelbahn Deutschlands, ging es vom Klettergarten am Berggipfel in halsbrecherischer Geschwindigkeit zurück zur Talstation. Dabei erlebte jeder einen letzten Adrenalinkick, der eigentlich nur vom Ergebnis des gemeinsam geschauten WM-Finals Deutschland – Argentinien übertroffen wurde.
Der Abschied fiel nach einer so intensiv gemeinsam verbrachten Woche entsprechend schwer – sicher auch, weil sechs Schüler und Schülerinnen die Klasse zum Sommer verlassen haben. Ihnen seien an dieser Stelle die besten Wünsche für ihre zukünftigen Abenteuer und Wildwasserfahrten mit auf den Weg gegeben.

Beeindruckende Bilanz des Physikprofils als Gedankenstrom: ein operierter Daumen, ein Ventilator, eine untergegangene Kamera, eine Kabeltrommel (?), unzählige Kabelbinder (??), raue Mengen Gaffa-Tape (???), ein Flachbildschirm (!), diverse Spielekonsolen, ein Glätteisen, die Wochenproduktion eines HARIBO-Werkes, der schlimmste Gangsta-Rap der Welt, Zauberkunst am magic cube.

Dank an Frau Antal und Herrn Eisentraut.

Samanta-Josefine V., Q1.c